Das neue Verwaltungsgebäude der Stadt Beelitz nimmt die Straßenfluchten der Berliner- und Poststraße auf und führt somit die wichtigen Gebäudekanten fort. Das neue Gebäude greift die historische Parzellierung und ehemals zweiteilige Bebauung durch eine einknickende Fassade im Erdgeschoss sowie eine markante Dachlandschaft auf. Diese gliedert das Gebäude optisch in zwei Teile und passt sich mit seinen First- und Traufhöhen den Höhen der umliegenden Gebäude an. Durch die unterschiedlichen Höhenpunkte entsteht eine dynamische Dachlandschaft, welche die traditionelle Dachform modern interpretiert und gleichzeitig mit seiner Umgebung verschmilzt. Durch den Rücksprung im Erdgeschoss wird ein repräsentativer, überdachter Eingangsbereich geschaffen. Dieser orientiert sich zu einer wichtigen städtischen Schnittstelle zwischen Post- und Berliner Straße. Durch die Positionierung des Baukörpers werden verschiedene Blickbeziehungen in Richtung Grünstraße und Poststraße aufgegriffen und der Blick auf die alte Posthalterei freigegeben. Durch die Haupterschließung über die Traufseite des Neubaus, wird eine eigene, prominente Adresse gebildet, ohne in direkter Konkurrenz zum historischen Haupteingang des Rathauses zu stehen. Das Rathaus bleibt weiterhin als primärer und repräsentativer Bau erhalten und wird durch den prägnanten, modernen Neubau sowohl architektonisch, als auch funktional ergänzt. Das Foyer orientiert sich zur alten Posthalterei, ist barrierefrei erreichbar und eignet sich durch seine herausragende Lage und dem großzügigen Luftraum für diverse Veranstaltungen und Feste. Der polygonale Versprung des Eingang Bereichs findet sich in gleicher Weise an der Berliner Straße, zwischen Alt- und Neubau wider und erleichtert die Orientierung zum Innenhof. Der Besucher erreicht diesen über einen schmalen, an die ehemaligen Traufgassen angelehnten Weg. Der Innenhof kann ebenfalls von der Poststraße erschlossen werden und erleichtert die Auffindbarkeit des barrierefreien Eingangs der geplanten Stadtinfo. Die den Entwurf prägenden Einschnitte im Erdgeschoss dienen zum einen zur besseren Orientierung, zum anderen bieten diese einen zusätzlichen Wetterschutz. Sie ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte gestalterische Konzept des Neubaus. Die leichten Geschossversprünge erinnern an die frühere Bauform eines Fachwerkhauses, welche diese oft prägen. Die großformatigen Fenster sind ebenfalls mit schrägen Einschnitten versehen. Diese unterstreichen den skulptural anmutenden Baukörper und erinnern an die traditionellen Fensterfaschen der umliegenden Gebäude. Anlehnend an die wesentlichen gestalterischen Elemente des klassizistischen Rathauses, ist die Fassade des Neubaus aus einem fein gebürsteten Putz ausgeführt, welcher die Farbigkeit des Rathaussockels und der alten Posthalterei aufnimmt. Dieser bildet außerdem klare Bezüge zur traditionellen Bauweise in der Umgebung.